Geschichte von Dexheim

Dexheims Geschichte beginnt schon lange vor seiner ersten urkundlichen Erwähnung. Funde in der Dexheimer Gemarkung geben Auskunft über das Leben der hier ansässigen Germanen.

Diese Fundstücke sind heute im Römisch-Germanischen Museum in Mainz zu besichtigen. Als die Römer Bausteine zum Bau ihrer Kastelle brauchten, nahmen sie als Werkstoffe den Lehm aus Dexheim zum Brennen der Ziegel.

Die erste urkundliche Erwähnung findet sich 774 in einer Schenkungsurkunde, in der Karl der Große ein großes Gut dem Kloster Lorsch vermachte. Die zweite Erwähnung ist in einem Akt enthalten, in dem König Arnulf von Kärnten 889 die Kirche zu Dexheim dem Kloster Fulda schenkte.

Dexheim muss wohl ein bedeutendes Dorf gewesen sein, denn es war ein freies Reichsdorf und zahlte nur an den Kaiser Steuern, sein Wappen war ein weißes Kreuz mit dem roten Reichsapfel. Mit den angrenzenden Orten Nierstein, Schwabsburg verband es die gemeinsame Gerichtsstätte, im Jahr 1376 kam es zum Oberamt Oppenheim und verblieb dort bis zum Ende des pfälzischen Kurstaates.

Bis dahin hatte das Dorf schon mehrfach seinen Besitzer gewechselt. Aus Geldmangel – es gab so etwas auch früher schon – hatte der Kaiser Dexheim 1315 an den Erzbischof von Mainz verpfändet und 1353 wieder zurück gelöst.

Der Dreißigjährige Krieg war für Dexheim furchtbar. Eine Urkunde von 1647, also ein Jahr vor dem Westfälischen Frieden, gibt uns davon einen Eindruck. Fast alle Häuser waren zerstört, nur das Schloss der Herren von Dienheim sowie einige Häuser in der Nähe waren bewohnbar.

Die Bedeutung Dexheims unterstreichen auch die Namen der Adelsgeschlechter, die hier ihren Besitz hatten.

Man findet u.a. Namen wie: Kurfürstliche Hofkammer, Stift Oppenheim, Kloster Maria Kron Oppenheim, Domstift Mainz, Karthäuser, Herren von Gemmingen, Herren von Dienheim, Herren von Frankenstein, Herren von Schmittburg, Herren von Geißpisheim

Überreste der bereits erwähnten Kirche aus dem 9. Jahrhundert bilden wahrscheinlich den unteren Teil des Turmes der evangelischen Pfarrkirche.

Die erste urkundliche Erwähnung dieser Kirche stammt aus dem 14. Jahrhundert. Aus dieser Zeit stammen auch gotische Rankmalereien und eine Mandorla, die bei Renovierungsarbeiten des Turms freigelegt wurde.

Im Jahre 1816 kam Dexheim zum Großherzogtum Hessen, es gehörte zum Landreis Mainz und später, 1851, kam es zum Kreis Oppenheim. Mit den umliegenden Gemeinden Nierstein, Schwabsburg und Oppenheim hat es also viel gemeinsame Geschichte, gemeinsam mit ihnen ist es auch in der Verbandsgemeinde Nierstein-Oppenheim.

Wappen von Dexheim

Dexheim, erstmals 774 urkundlich erwähnt, zählte schon im frühen Mittelalter zu den sogenannten Reichsdörfern.
Sie unterstanden direkt und als freie Gemeinde dem Kaiser und dem Reich.

Als freies Reichsdorf durfte Dexheim den schwarzen Reichsadler mit roten Fängen und Schnabel auf goldenem Grund im Wappen führen. Als später die Kurpfalz Ortsherr geworden war, verzichtete man darauf, ein eigenes Wappenbild mit dem kurpfälzigen Löwen einzuführen. Die Gemeinde Dexheim konnte somit den Reichsadler nicht nur als Orts-Wappen, sondern auch als Wappenbild in ihrem Gerichtssiegel bis zum Ende des 18. Jahrhundert weiterführen.

Im 19. Jahrhundert dagegen geriet das Dexheimer Wappen in Vergessenheit.

Erst Mitte des 20 Jahrhundert wurde der Reichsadler im Dexheimer Wappen wieder eingeführt. Dabei hatte man fälschlich angenommen, dass Dexheim einen Reichsapfel im Wappen geführt habe. Das eigentliche historische Wappen von Dexheim zeigt jedoch nur den Reichsadler.

Dexheimer Wappen